FairTradeTown 2021

Hier ein Text aus dem Sonntags Anzeiger vom 30.05.2021

Heide bleibt Fairtrade-Stadt

HEIDE (hps) Die Stadt Heide bleibt Botschafterin einer gerechteren Welt: Für zwei weitere Jahre darf die Kreisstadt den Titel Fairtrade-Town tragen – und steht damit in einer Reihe mit Metropolen wie Hamburg, London und Kopenhagen. Seit 2014 ist Heide sogenannte Fairtrade-Town. Mit dieser Auszeichnung dürfen sich Kommunen schmücken, die sich in besonderer Weise um einen gerechteren und nachhaltigeren Welthandel bemühen. Und das macht die Dithmarscher Kreisstadt offenbar so gut, dass sie nun zum dritten Mal rezertifiziert wurde. „Wir freuen uns sehr, Ihnen nach eingehender Prüfung mitteilen zu dürfen, dass Heide den Titel Fairtrade-Stadt für weitere zwei Jahre tragen darf“, heißt es in dem entsprechenden Schreiben des Vereins Transfair. Der sitzt in Köln und vergibt die Urkunde im Rahmen der internationalen Fairtrade-Town-Kampagne. Die erstreckt sich mittlerweile auf 36 Länder mit mehr als 2000 Fairtrade-Towns. Zu den bekanntesten Vertretern gehören unter anderem London, Rom, Brüssel und San Francisco. In Deutschland tragen inzwischen mehr als 700 Kommunen den Titel. „In allen Fairtrade-Towns haben sich Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vernetzt, um gemeinsam den fairen Handel zu fördern – oft mit tollen Initiativen“, so der Verein in seinem Schreiben weiter. „Wir möchten uns bei Ihnen ganz herzlich für das unermüdliche Engagement bedanken.“

Um den Titel Fairtrade-Town tragen zu dürfen, muss eine Kommune verschiedene Kriterien erfüllen. Neben der politischen Willensbekundung (Beschluss) zur Förderung des fairen Handels, bedarf es unter anderem auch der Bildung einer lokalen Fairtrade-Steuerungsgruppe sowie eine möglichst große Zahl an Geschäften (z.B. Supermärkte, Floristen) und Gastronomiebetrieben (z.B. Restaurants, Cafés) die Produkte aus fairem Handel anbieten. Coronabedingt hat sich die dritte Rezertifizierung um etwa ein paar Monate verzögert. „Sie gilt aber rückwirkend, sodass wir seit 2014 durchgehend Fairtrade-Town sind“, erklärt Dietmar Paczkowski. Bei dem Rathausmitarbeiter laufen in Sachen Fairtrade-Stadt Heide alle Fäden zusammen. Bürgermeister Oliver-Schmidt-Gutzat freut sich über die Verlängerung des Titels. „Das ist eine Bestätigung für die gute Arbeit, die hier in Sachen Fairtrade geleistet wird“, sagt er und bedankt sich bei den Akteuren vor Ort für ihren Einsatz. „Die vielen überzeugten Mitmacher haben diese Auszeichnung für die Stadt erst möglich gemacht.“ Der englische Begriff Fairtrade (zu Deutsch: fairer Handel) beschreibt eine Handelskooperation zwischen Produzenten in Entwicklungsländern und Konsumenten in Industrieländern. Wesentlich sind dabei Dialog, Transparenz und Respekt zwischen den Handelspartnern und das Bestreben, mehr Gerechtigkeit im internationalen Handelssystem zu erreichen. Damit bildet Fairtrade eine Gegenposition zum konventionellen, durch Angebot und Nachfrage bestimmten Warenhandel in der globalisierten Welt. Klassische Fairtrade-Produkte sind zum Beispiel: Bananen, Blumen, Baumwolle, Kaffee, Kakao, Tee, Orangensaft, Reis, Kosmetik und Sportbälle.

Sie sind engagierte Verfechter des Fairtrade-Gedankens (von links) und freuen sich über die Rezertifizierung der Stadt Heide: Marco Klemmt (Verein Eine Welt im Blick), Heidrun Knape-Schaaf (Lokales Bündnis für Familie), Hannelore Vogel (Weltladen), Dietmar Paczkowski (Stadt Heide) und Andreas Münch (Lokale Agenda).